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Heute ist Ursula von der Leyen seit einem Jahr Präsidentin der EU-Kommission.
Doch ihr 100 Tage-Versprechen an die Frauen, die Entgeltgleichheit voranzutreiben und eine EU-Richtlinie dazu auf den Weg zu bringen, hat sie nicht gehalten: Sang- und klanglos sind die verbindlichen Entgelttransparenzmaßnahmen von den Agenda der Kommissionssitzung am 15.12. verschwunden. Wieder wurde das Thema verschoben. Wann wird es endlich angepackt?
Die DGB-Frauen teilen die Kritik des Europäischen Gewerkschaftsbundes dazu.
Kein Fortschritt in Sachen Entgeltgleichheit für Frauen - obwohl sie in diesem Jahr der Pandemie an vorderster Front kämpfen, in Krankenhäusern und Pflegeheimen, im Supermärkten und im Homeoffice. Unter erschwerten Bedingungen hatten vor allem Frauen Beruf und Familie zu stemmen. Dem Applaus für die Heldinnen der Corona-Krise und den Versprechen der Kommissionspräsidentin müssen nun endlich Taten folgen, sonst wird 2020 trotz aller Versprechen zu einem verlorenen Jahr für die Frauen in Europa.
Der EGB warnt: Wenn keine Maßnahmen ergriffen werden, schließt sich der Gender Pay Gap EU-weit erst im Jahr 2104. Eurostat-Daten zeigen, dass die EU-weite Entgeltlücke sich in den letzten acht Jahren um nur ein Prozent verringert hat. Bei gleichbleibendem Trend müssen Frauen im EU-Durchschnitt noch 84 Jahre warten bis sie die gleiche Bezahlung erhalten wie ihre Kollegen. In Deutschland würde es sogar noch etwas länger dauern, nämlich bis 2121! Noch 101 Jahre auf Entgeltgleichheit warten!? EGB-Vize Esther Lynch mahnte die Kommissionspräsidentin, die Entgelttransparenzmaßnahmen ganz oben auf die Agenda zu setzen, um endlich Fortschritte in Richtung Gleichstellung zu machen.
Zur EGB-Resolution für eine EU-Entgelttransparenzrichtlinie (2019).
DGB