Equal Pay Day 2023 am Brandenburger Tor DGB-Frauen_AnneFreitag
Mit 18 Prozent liegt der Gender Pay Gap erneut auf dem Vorjahresniveau. Damit gehört Deutschland weiterhin zu den Schlusslichtern unter den Staaten der Europäischen Union. Zum Equal Pay Day fordert der DGB deswegen mehr Tempo für die Gleichstellung und stellt dabei zwei Kernforderungen in den Mittelpunkt: Die Aufwertung frauendominierter Berufe und die Umverteilung von Erwerb- und Sorgearbeit zwischen den Geschlechtern.
Nach Berechnungen des Statistischen Bundesamtes lag der durchschnittliche Bruttostundenverdienst von Frauen im Jahr 2022 bei 20,05 Euro und damit 4,31 Euro unter dem der Männer (24,36 Euro). Erst am 07. März, dem Equal Pay Day, erreichen Frauen das Jahresentgelt, das Männer bereits am 31.12. auf ihrem Konto hatten. Zu den gravierendsten Gründen zählen Beruf/Branche sowie der Beschäftigungsumfang.
Seit dem Jahr 2006 hat sich den Gender Pay Gap nur um magere fünf Prozentpunkte verringert. Geht es in dem Tempo weiter, rechnet der DGB noch mit 61 Jahren bis der Equal Pay Day obsolet wäre.
Ein richtiger Schritt war die Erhöhung des Mindestlohns auf 12 Euro im Oktober 2022, da Frauen überproportional von Anhebungen der Lohnuntergrenze profitieren. Weitere Maßnahmen sind in dieser Legislaturperiode zur Senkung der Entgeltlücke aber noch nötig. So fordert der DGB die rasche Umsetzung der EU-Entgelttransparenzrichtlinie, die schon in Unternehmen ab 100 Beschäftigten gelten soll und mehr Verbindlichkeit abverlangt: Künftig sollen regelmäßig Entgeltberichte erstellt und Benachteiligungen beseitigt werden.
Der DGB erweitert am Equal Pay Day 2023 seinen Blick und bezieht die außergewöhnlich hohe Inflation von 6,9 Prozent mit ein. Diese trifft insbesondere Geringverdienende hart. Und hier ist eine Gruppe besonders vulnerabel: Alleinerziehende und ihre Kinder. 82 Prozent von ihnen sind Frauen, über ein Drittel auf Sozialleistungen angewiesen. Deswegen fordert der DGB die richtige Idee eine Kindergrundsicherung erfolgreich und wirksam umzusetzen!
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