Deutscher Gewerkschaftsbund

02.06.2023

Das Hilfetelefon Gewalt gegen Frauen - 10 Jahre Unterstützung für Frauen in Not


Zehn Jahre
alt wird das Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“! Seit 2013 bietet es bundesweit Beratung für Frauen, die Gewalt erleben. 365 Tage im Jahr und rund um die Uhr unterstützen hundert qualifizierte Beraterinnen Betroffene - kompetent, anonym, vertraulich und kostenfrei, auf Deutsch und in 18 Fremdsprachen. Sie sind unter der nunmehr kürzeren, europaweit einheitlichen Nummer 116 016 und online zu erreichen. Die Frauen im DGB bedanken sich für diese wertvolle Arbeit, die leider immer noch unverzichtbar ist.

350.00 Anrufe in 10 Jahren zeigen, wie wichtig diese Unterstützung ist. Gleichzeitig ist jeder dieser 350.000 Anrufe einer zu viel. Es darf nicht als Normalität akzeptiert werden, dass Frauen Opfer häuslicher Gewalt werden. Und auch mit dem Beratungsangebot des Hilfetelefons kann längst nicht jede Frau die Hilfe erhalten, die sie benötigt. Denn grundlegende strukturelle Probleme und Hürden, wie finanzielle Abhängigkeit vom Partner, Sprachbarrieren und der knappe Wohnungsmarkt in vielen Städten, erschweren die Trennung von gewalttätigen Partnern.

Nach Angaben des Bundesfamilienministeriums wird in Deutschland etwa jede vierte Frau mindestens einmal Opfer körperlicher oder sexualisierter Partnergewalt. Die GREVIO, eine unabhängige Expert*innengruppe des Europarates, kritisierte 2022 gravierende Defizite beim Schutz von Frauen hierzulande. Sie fordert unter anderem den Ausbau von Beratungsstellen und Frauenhäusern. Zudem fehlen eine bundesweite Koordinierung und ein Nationaler Aktionsplan.

Deutschland hat die Istanbul-Konvention zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt zwar 2017 unterzeichnet, aber an der Umsetzung mangelt es noch. Der DGB-Beschluss „Häusliche Gewalt bekämpfen!“ fordert deshalb u. a. eine nachhaltige Finanzierung von Frauenhäusern sowie einen Rechtsanspruch der Opfer auf sofortigen Schutz und die Sicherung des Lebensunterhalts.

Noch in dieser Legislaturperiode will die Bundesregierung ein Gesetz verabschieden, dass Frauen ein Recht auf Schutz vor häuslicher Gewalt garantiert. Mit 30 Millionen Euro pro Jahr unterstützt der Bund derzeitig in einem Investitionsprogramm den Ausbau von Frauenhäusern und Plätzen darin. Eine unabhängige Berichterstattungsstelle sammelt zudem Daten, aktuell in einer Studie zum Dunkelfeld. Auch eine nationale Koordinierungsstelle ist geplant.

Prävention, v. a. durch Sensibilisierung, kann nicht früh genug mit konkreten Vor-Ort-Angeboten beginnen, also schon in Kita und Schule.

Die politischen Herausforderungen bei der Bekämpfung von Gewalt an Frauen sind unvermindert groß und sie müssen ohne Verzögerung angegangen werden. Aber: Gewalt gegen Frauen ist ein Thema, das uns alle angeht. Jede*r muss hinschauen, sich und andere dagegen stark machen. Denn ein Leben frei von Gewalt ist ein Menschenrecht und keine feministische Utopie.


Angebot des Hilfetelefons:
 Startseite: Hilfetelefon


Jubiläumbroschüre:
 10 Jahre Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ 


Infografik:
 Die wichtigsten Zahlen auf einen Blick


DGB-Beschluss „Häusliche Gewalt bekämpfen“


Nach oben

DGB-Frauen bei Facebook

DGB-Projekt "Was verdient die Frau?"

DGB-Projekt "Vereinbarkeit von Familie und Beruf gestalten"

Sozialpartnerrichtlinie „Wandel der Arbeit“

Direkt zu ihrer Gewerkschaft

Logos der acht DGB-Mitgliedsgewerkschaften
DGB

Frauenausstellung

Der DGB-Zukunftsdialog

Logo Zukunfstdialog
dgb

Sei dabei

Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter halten Fahnen hoch: Grafik
DGB

Aktiv im

Deutscher Frauenrat
Deutscher Frauenrat
Logo
Bündnis Sorgearbeit fair teilen
Bündnis Gemeinsam gegen Sexismus

Unsere Partner