Deutscher Gewerkschaftsbund

Frauen und Digitalisierung: Chance oder Risiko?

Der DGB hat in einer Studie erstmals untersucht, wie sich die Digitalisierung auf die Arbeitsbedingungen von Frauen auswirkt - und wo es Unterschiede zu den Männern gibt.

DGB/bowie15/123rf.com

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Der Tagesspiegel: Flexibler schuften. Frauen und Digitalisierung

Die Digitalisierung führt zu großen Veränderungen in Branchen, bei Berufsbildern und Anforderungsniveaus. Das ist bekannt. Weniger bekannt ist, dass der digitale Wandel sich unterschiedlich auf weibliche und männliche Beschäftigte auswirkt. Das liegt an der gesellschaftlichen Aufgabenteilung zwischen Männern und Frauen bei der Erwerbs-, Haus- und Sorgearbeit, aber auch daran, dass die durch Digitalisierung wegfallenden Berufe in Administration und Dienstleitung vorwiegend von Frauen ausgeführt werden. Die geschlechtsspezifischen Auswirkungen der Digitalisierung auf Beschäftigte in frauendominierten Berufen werden kaum diskutiert. Dabei ist der digiale Wandel längst kein Branchenphänomen mehr - heute sind nahezu alle Berufe von Digitalisierungsprozessen betroffen, ein Großteil der erwerbstätigen Frauen arbeitet mit digitalen Technologien.

Eine Sonderauswertung des DGB-Index Gute Arbeit untersucht nun den Grad und die Folgen der Digitalisierung aus der Perspektive weiblicher Beschäftigter.

Mehr als Industrie 4.0.

Vom Maschinenbau bis zum Einzelhandel oder sozialen Dienstleistungen: Die Digitalisierung hat längst alle Branchen erreicht. Doch wie wirkt sie sich konkret auf die Arbeitsbedingungen von Frauen aus? Das hat der DGB jetzt in einer Sonderauswertung des DGB-Index "Gute Arbeit" untersucht. Dafür wurden rund 4900 Frauen und 4700 Männer zu ihrer beruflichen Situation befragt.

Großteil der Frauen arbeitet mit neuen Technologien

Ein Ergebnis: Über die Hälfte der Frauen arbeitet mit digitalen Technologien (56 Prozent), bei Männern sind es 63 Prozent. Dabei gibt es je nach Qualifaktion jedoch große Unterschiede: Frauen mit Hochschulabschluss sind zu 78 Prozent von Digitalisierung betroffen, bei Frauen ohne Berufsabschluss liegt die Quote nur bei 32 Prozent. Zum Vergleich: Bei den geringqualifizierten Männern ist der Anteil fast doppelt so hoch. Auch der Beruf und die Branche spielen eine Rolle.

Graifik: Frauen in typischen Frauenberufen häufiger von Digitalisierung betroffen

DGB

Kein Allheilmittel für bessere Vereinbarkeit

Doch auch wenn ein Großteil der Frauen mit digitalen Technologien arbeitet: Nur 22 Prozent der Befragten gaben an, dass sie dadurch Familie und Beruf besser miteinander vereinbaren können.  Für die meisten von ihnen (67 Prozent) hat sich durch die Digitalisierung nichts daran geändert. Anders sieht es bei Frauen aus, die zumindest gelegentlich ortsunabhängig arbeiten können: Hier sind die positiven Auswirkungen deutlich.

Grafik: 34 Prozent der Frauen arbeiten mehr unterwegs

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Grafik: Mobiles Arbeiten sorgt für bessere Vereinbarkeit

DGB

Stress, Kontrolle, Mutitasking

Doch es gibt auch negative Auswirkungen der Digitalisierung - und zwar für Frauen mehr als für Männer. 52 Prozent geben an, dass sich ihre Arbeitsbelastung erhöht hat (Männer: 47 Prozent), 79 Prozent haben kein oder nur ein geringers Mitspracherecht beim Einsatz digitaler Techniken (Männer: 69 Prozent). Die Folge: Frauen fühlen sich digitalen Techniken häufig ohnmächtig ausgeliefert (52 Prozent; Männer 43 Prozent). Auch die Belastung durch Kontrolle und Mutitasking hat für viele zugenommen.

Grafik: Viele Frauen fühlen sich durch Digitalisierung belastet
DGB
 

Hier gehts zur Studie:

Was bedeutet die Digitalisierung der Arbeitswelt für Frauen? (PDF, 800 kB)

Diese Sonderauswertung des DGB-Index Gute Arbeit untersucht den Grad und die Folgen der Digitalisierung aus der Perspektive weiblicher Beschäftigter. Damit liefert die Untersu-chung Erkenntnisse zu den Chancen und Risiken der Digitalisierung für Frauen und dient als Argumentationsgrundlage für gewerkschaftliche Forderungen. Herausgabe März 2017/Überarbeitung Dezember 2018.

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