Deutscher Gewerkschaftsbund

Ausbildung und Studium

Frau im Vorder-, Mann im Hintergrund, beide in oranger Warnweste und mit Helm auf Baustelle

DGB/123RF

Unterschiede zwischen den Geschlechtern

Junge Frauen und Männer entscheiden sich für unterschiedliche Ausbildungsberufe, es wird von weiblich dominierten (Frauenanteil von >70%) bzw. männlich dominierten (Frauenanteil von <30%) Berufsfeldern gesprochen. Auch bei der Wahl ihrer Studienfächer unterscheiden sich junge Männer und Frauen: Von den zehn beliebtesten Fächern sind nur Betriebswirtschaftslehre, Wirtschaftswissenschaften und Rechtswissenschaft bei beiden Geschlechtern anzutreffen. In einigen Studienfächern – zum Beispiel Sprachen, Erziehungswissenschaft, Soziale Arbeit sind fast nur Frauen zu finden, während beispielsweise in Fächern wie Maschinenbau, Informatik oder Elektrotechnik fast ausschließlich Männer studieren.

Doch schon während der Ausbildung lassen sich strukturelle Unterschiede zwischen den Geschlechtern und zwischen männlich bzw. weiblich dominierten Berufsgruppen ausmachen. Der DGB Ausbildungsreportzeigt, dass die durchschnittliche wöchentliche Ausbildungszeit in den weiblich dominierten Berufen häufiger über 40 Stunden ist. Zudem berichten Auszubildende in den weiblich dominierten Berufen häufiger von Überstunden. Hinzu kommt, dass die Ausbildungsvergütung in den männlich dominierten Berufen durchschnittlich 12% über dem der von Frauen bevorzugten Berufen liegt (Stand: 2019). Diese strukturellen Benachteiligung im Bereich der weiblich dominierten Ausbildungsberufe schlägt sich auf die Gesamtzufriedenheit nieder: Auszubildende in den weiblich dominierten Ausbildungsberufen sind insgesamt weniger zufrieden mit ihrer Ausbildung als Auszubildende in den männlich dominierten Ausbildungsberufen.

Duale und schulische Ausbildung

Neben der dualen (betrieblichen) Ausbildung, die an zwei Lernorten stattfindet (im Betrieb und in der Berufsschule) gibt es die schulische Ausbildung, die ausschließlich in der Berufsfachschule stattfindet. Duale Berufsausbildungen dauern in der Regel zwischen zwei und vier Jahren und werden vergütet. Die schulische Ausbildung wird hingegen meist nicht vergütet - oft fällt hier sogar Schulgeld an. Die Option der dualen Ausbildung nutzen eher männliche als weibliche Auszubildende. Schulische Ausbildungen sind häufig im sozialen Bereich angesiedelt und bilden für Gesundheits-, Sozial- und Pflegeberufe aus. Frauen und Mädchen sind hier deutlich in der Überzahl: Im Gesundheitswesen sind fast 80% aller Auszubildenden in schulischer Ausbildung weiblich.

Gerade die frauendominierten Berufe, in denen häufig schulisch ausgebildet wird, sind nicht nur nicht vergütet und z.T. schulgeldpflichtig - auffällig ist auch, dass es gerade die frauendominierten Berufe sind, die auch später unter einer geringeren Bezahlung und schlechten Arbeitsbedingungen zu leiden haben: https://gegenblende.dgb.de/-/RU2

 

Die DGB Frauen setzen sich dafür ein, dass

  • die Berufsorientierung von Seiten der Betriebe und Schulen gendersensibel und frei von Rollenbildern geschieht und dass ensprechende Qualifizierungsmaßnahmen für Berufs- und Studienberatende entwickelt werden
  • die Aufwertung der personnennahen Dienstaleistungsberufe schon in der Ausbildung ansetzt, indem eine Annäherung der Bedingungen in vollzeitschulischer Ausbildung an das duale Ausbildungssystem gefördert wird (durch eine kostenfreie Erstausbildung (Schulgeldfreiheit und Ausbildungsvergütung), ein Recht auf Ausbildung in Teilzeit, die Vereinheitlichung der im Ländervergleich zum Teil sehr unterschiedlichen Ausbildungsinhalte und -dauer sowie die Beteiligung der Sozialpartner an der Gestaltung der Ausbildungsinhalte)
  • die Ausbildungsbedingungen und die Beschäftigungsperspektiven sowie den Zugang zu beruflicher Fortbildung, Hochschulen und Universitäten im Anschluss an die Ausbildung insbesondere in den frauendominierten Berufen in Gesundheit, Erziehung und Sozialer Arbeit zu verbessern

UNSERE ARBEITSGRUNDLAGE / UNSERE BESCHLÜSSE

Deckblatt des Ausbildungsreports 2019 der DGB Jugend

DGB

Der Ausbildungsreport der DGB Jugend verfügt über ein eigenes Kapitel zu geschlechtsspezifischen Unterschieden in der Bewertung der Ausbildung. Es gilt, weitere Maßnahmen zu ergreifen, die die strukturelle Benachteiligung von frauendominierten Berufsfeldern abbauen und gleichzeitig das Berufswahlspektrum von Mädchen und jungen Frauen zu erweitern.

Auf den Seiten der DGB Jugend finden sich viele weitere Informationen rund um die Themen Ausbildung und Studium.

Der Ausbildungsreport 2019 kann hier heruntergeladen werden.


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