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MINT setzt sich aus den Anfangsbuchstaben der Gebiete Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik zusammen. Die Berufe in diesen vier Bereichen sind sehr vielfältig und reichen von Softwareentwicklerin über Mechatronikerin bis zu Biochemikerin. MINT-Fachkräfte sind am Arbeitsmarkt stark gefragt. Die demografische Entwicklung begünstigt dies. Doch leider sind Frauen in vielen MINT-Berufen deutlich unterrepräsentiert, insbesondere in den Bereichen Technik und Informatik. Vor diesem Hintergrund hat das Thema „Frauen und MINT“ in den letzten Jahren viel Aufmerksamkeit erfahren.
Der Schwerpunkt der zahlreichen Initiativen, die Frauen für MINT-Berufe begeistern sollen, liegt auf Berufen im akademischen Bereich. Das Ziel Mehr Frauen in MINT-Berufe wird erst seit kurzem und nur zaghaft auch für den nicht-akademischen Bereich formuliert. Zu den nichtakademischen MINT-Fachkräften zählen alle Fachkräfte (i.d.R. mit einem Berufsabschluss) sowie alle Spezialistinnen und Spezialisten (i.d.R. mit einem Meister-, Techniker- oder Bachelorabschluss) in einem entsprechenden Beruf. Auch der Frauenanteil an den Absolventinnen und Absolventen von MINT-Studiengängen ist leicht zurückgegangen und liegt bei knapp 29 Prozent. Noch schlechter sind die Zahlen bei den MINT-Ausbildungsberufen: Hier stellen die jungen Frauen lediglich 8,5 Prozent der Azubis.
Der Frauenanteil an den Beschäftigten in MINT-Berufen ist zwar langsam steigend, jedoch mit 15 Prozent noch immer deutlich unterdurchschnittlich (Zahlen für 2018). Der Frauenanteil steigt mit dem Anforderungsniveau. Den höchsten Frauenanteil weist das Berufsfeld Mathematik und Naturwissenschaften mit knapp 40 Prozent an weiblichen Beschäftigten auf. In technischen und Informatik-Berufen liegen die Frauenanteile dagegen bei lediglich 14 und 16 Prozent.
Der Frauenanteil in MINT-Berufen ist auch regional sehr unterschiedlich: da sich in Großstädten viele Beschäftigungsmöglichkeiten für Hochqualifizierte in Lehre, For-schung und Entwicklung oder in IT-Berufen finden, liegt der Frauenanteil in Berlin oder Hamburg bei 21 bzw. 18 Prozent und damit höher als in den Flächenbundesländern.
Schon heute kann der hohe Bedarf der Wirtschaft an gut ausgebildeten Naturwissenschaftlerinnen und Naturwissenschaftlern nicht gedeckt werden. Hinzu kommen demographischer Wandel und die Digitalisierung, die zu einem Beschäftigungsaufbau u.a. in den MINT-Berufen führen. Technische und naturwissenschaftliche Berufe können attraktive Karriere- und Verdienstmöglichkeiten bieten - für beide Geschlechter.
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Entscheiden sich junge Frauen für einen MINT-Beruf, sind die Ausbildungs- und Arbeitsbedingungen sowie die Unternehmenskultur entscheidend für den erfolgreichen Ausbildungsabschluss und die individuellen Entwicklungs- und Karrieremöglichkeiten.
So kann es gelingen, mehr Frauen für MINT-Berufe zu gewinnen:
Weitere Informationen zu Frauen in nicht-akademischen MINT-Berufen gibt es in der Analyse Frauen in nichtakademischen MINT-Berufen – Analyse ihrer Stellung am Arbeitsmarkt und ihrer Arbeitsbedingungen des DGB: https://www.dgb.de/-/4xY
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