Deutscher Gewerkschaftsbund

Endlich den Wert der Arbeit mit Menschen anerkennen

Aufwertung personennaher Dienstleistungen

Trotz des demografischen Wandels, der steigenden Frauenerwerbstätigkeit und der verstärkten Nachfrage nach qualifizierten Fachkräften sind Beschäftigte in sozialen, personenbezogenen und haushaltsnahen Dienstleistungen schlechten Arbeitsbedingungen und niedrigen Einkommen ausgesetzt. Insbesondere ihr niedriger Lohn ist Ausdruck mangelnder gesellschaftlicher Anerkennung und Wertschätzung ihrer Tätigkeiten. Die gesellschaftliche und finanzielle Aufwertung ist längst überfällig!

 

Erzieherinnen

iStock/fatihhoca

ES GEHT ALLE AN

Personennahe Dienstleistungen, z.B. in der Betreuung von Kindern oder Pflegebedürftigen, sind Voraussetzung dafür, dass Männer und Frauen erwerbstätig sein können – unabhängig davon in welcher Branche sie arbeiten, ob als Metallarbeiter oder Hotelfachkraft. Aus diesem Grund ist die Aufwertung personennaher Berufe eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe.

 

AUFWERTEN ALS MOTOR DER GLEICHSTELLUNG

Es gibt viele Gründe, sich für die Aufwertung einzusetzen. Aus gleichstellungspolitischer Perspektive kann die Aufwertung personennaher Dienstleistungen einen großen Teil dazu beitragen, die Lohnlücke zwischen Frauen und Männern zu überwinden.

Unsere gleichstellungspolitischen Gründe:

1. Der Frauenanteil überwiegt (zwischen 80-95 Prozent Frauenanteil)

2. Steigende Frauenerwerbsbeteiligung setzt Soziale Dienstleistungen voraus.

3. Schlechte Arbeitsbedingungen erschweren eigenständige Existenzsicherung von Frauen.

 

Weitere Erläuterungen sind in einem Artikel im Debattenmagazin Gegenblende zu finden.

 

SO KANN AUFWERTUNG GELINGEN

In dem Report "Aufwertung sozialer Dienstleistungen" (06/2018) der Hans-Böckler-Stiftung analysieren die Autorinnen die Arbeitssituation von Beschäftigten im sozialen Sektor und identifizieren Reformansätze.

BESSERE BEZAHLUNG

Fachkräfte für soziale Dienstleistungen, insbesondere in der Alten- und Krankenpflege, sind gefragt. Die Bundesagentur für Arbeit signalisiert für alle Bundesländer Fachkräfteengpässe. Trotzdem sind die Brutto-Stundenlöhne von examinierten Kräften in der Altenpflege mit durchschnittlich 14,24 Euro, in der Krankenpflege (16,23 Euro) und von Erzieherinnen und Erziehern (15,91 Euro) niedriger als der Mittelwert für alle Beschäftigten in Deutschland, der bei 16,97 Euro liegt.

BESSERE ARBEITSBEDINGUNGEN

Hinzukommen körperliche und seelische Überlastung, oft in Folge zu schlechter Personalausstattung, für den Lebensunterhalt zu kurze, ungünstige Arbeitszeiten, oft am Abend oder am Wochenende, und ein unübersichtliches Ausbildungssystem in diesen Berufen, das berufliche Mobilität und Entwicklung im Lebensverlauf erschwert.

STOLPERSTEINE AUS DEM WEG RÄUMEN

So kann's gehen: mit verbindlichen Personalschlüsseln, besserer Bezahlung nach Tarif, Aufstockung der Arbeitszeit, bessere Qualifizierung. Wie das genau aussieht, ist am besten in der o.g. Studie nachzulesen.

VIELE GRÜNDE SPRECHEN DAFÜR

Da Deutschland wegen des demografischen Wandels auf eine steigende Erwerbsbeteiligung, insbesondere von Frauen angewiesen ist, sei das familienbasierte System ohnehin nicht mehr aufrecht zu erhalten, betonen die Wissenschaftlerinnen. Eine umfassende „Aufwertung sozialer Dienstleistungen“, die Sozialberufe attraktiver macht, sei deshalb auch volkswirtschaftlich absolut sinnvoll, zumal durch höhere Löhne und größeres Arbeitszeitvolumen der Beschäftigten Staat und Sozialversicherungen zusätzliche Einnahmen erzielten.

 

Lesetipp auf Zeit Online: Männer werden auch in Frauendomänen schneller Chef

 

Broschüre

DGB

Die DGB-Frauen haben eine neue Sonderauswertung des DGB-Index GUTE ARBEIT veröffentlicht: Sie gibt Aufschluss über die Beschäftigungsbedingungen in frauendominerten Berufen, in denen die Interaktion mit Menschen im Mittelpunkt steht.

Beschäftigte in personennahen Dienstleistungsberufen stehen besonderen Herausforderungen gegenüber: Die physischen und die psychischen Belastungen sind groß. Sie resultieren aus der hohen emotionalen Belastung durch die direkte Interaktion mit Menschen. Die zusätzliche körperliche Beanspruchung führt in vielen Interaktionsberufen zu Doppelbelastungen.

Die Befragung basiert auf Angaben von 8.011 abhängig Beschäftigten, davon 4.085 Frauen. Die Daten wurden im Rahmen der bundesweiten Repräsentativbefragung zum DGB-Index Gute Arbeit 2018 erhoben. Das vorliegende Ergebnis ist repräsentativ für das Urteil der Beschäftigten in Deutschland.

Hier gibt's die Broschüre zum Download:

 

UNSERE ARBEITSGRUNDLAGE / UNSERE BESCHLÜSSE


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